Lamellendach

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Inhaltsverzeichnis

Lamellendach-Guide: Die bioklimatische Revolution auf der Terrasse (Teil 1)

Das klassische Terrassendach besteht aus Glas. Es ist seit Jahrzehnten der Standard. Doch in den letzten Jahren hat eine neue Technologie die Gärten erobert, die ursprünglich aus dem heißen Süden Europas stammt: Das Lamellendach (oft auch als „Bioklimatische Pergola“ bezeichnet). Während ein Glasdach primär vor Regen schützt und Licht durchlässt, ist das Lamellendach ein aktives Klimatisierungssystem. Es besteht nicht aus einer starren Fläche, sondern aus beweglichen Aluminium-Flügeln, die sich per Motor neigen, schließen oder sogar komplett zur Seite fahren lassen. In diesem ersten Teil erklären wir, warum diese Technik das Raumklima revolutioniert und räumen mit dem Vorurteil auf, Lamellendächer seien „nicht ganz dicht“.

Was ist der „Bioklimatische Effekt“ eigentlich?

Der Begriff klingt nach Marketing, beschreibt aber ein physikalisches Prinzip, das Glasdächern vollkommen fehlt. Unter einem Glasdach entsteht bei Sonnenschein unweigerlich der Treibhauseffekt: Kurzwellige Sonnenstrahlen dringen ein, wandeln sich am Boden in langwellige Wärmestrahlung um und können nicht mehr entweichen. Ohne teure Beschattung (Markise) wird es unerträglich heiß.

Die natürliche Klimaanlage: Wie der Kamineffekt Hitzestaus verhindert

Das Lamellendach nutzt die Thermik. Warme Luft ist leichter als kalte und steigt nach oben. Wenn Sie die Lamellen im Sommer nur minimal (ca. 5 bis 10 Grad) öffnen, passiert Folgendes:

  1. Die heiße Luft, die sich unter der Decke staut, entweicht sofort durch die Schlitze nach oben (Kamineffekt).

  2. Gleichzeitig spenden die Lamellen vollen Schatten, da die Sonne in diesem Winkel nicht hindurchscheint.

  3. Durch den Abzug der Warmluft strömt von den Seiten kühlere Luft nach. Das Ergebnis ist eine permanente, sanfte Luftzirkulation. Während es unter einem Glasdach (selbst mit Markise) oft 10 Grad wärmer ist als im Garten, herrschen unter dem Lamellendach angenehme Schatten-Temperaturen. Sie brauchen keine elektrische Klimaanlage und keinen Ventilator.

Lichtspiel: Die präzise Steuerung von Sonne und Schatten

Ein Glasdach kennt nur zwei Zustände: Sonne (heiß) oder Markise raus (dunkel). Das Lamellendach ist stufenlos. Die Lamellen lassen sich meist von 0° (geschlossen) bis 135° (überdreht) rotieren. Das bedeutet, Sie können dem Stand der Sonne folgen.

  • Morgens: Lamellen weit öffnen, um die wärmenden Sonnenstrahlen zum Frühstück hereinzulassen.

  • Mittags: Lamellen leicht ankippen. Die direkte Sonne wird blockiert, aber es kommt extrem viel indirektes Tageslicht herein. Es ist hell, aber nicht heiß.

  • Abends: Lamellen schließen, um die Restwärme des Tages und die Wärme des Heizstrahlers unter dem Dach zu halten.

Unterschied zum Glasdach: Warum Sie keine Markise brauchen

Dies ist der entscheidende Kostenfaktor beim Vergleich. Ein Lamellendach ist in der Anschaffung (Aluminiumpreis) teurer als ein Glasdach. Aber: Bei einem Glasdach müssen Sie zwingend eine Beschattung (Unterglas- oder Aufdachmarkise) dazu kaufen, was oft 3.000 bis 5.000 € extra kostet. Beim Lamellendach sind die Lamellen die Beschattung. Sie sparen sich den Kauf, die Montage und die Wartung einer textilen Markise. Rechnet man dies gegen, ist der Preisunterschied oft marginal. Zudem haben Sie keine Verschleißteile wie Stofftücher, die ausbleichen oder verschmutzen.

Dichtigkeit & Entwässerung: Wird das wirklich trocken?

Das größte Vorurteil gegenüber Lamellendächern lautet: „Wenn es regnet, tropft es doch durch die Ritzen.“ Das war bei Billig-Importen der ersten Generation tatsächlich so. Hochwertige Systeme sind heute jedoch absolut schlagregendicht.

Die Lamellen-Geometrie: S-Form und Dichtlippen

Moderne Lamellen sind nicht einfach flache Bretter. Sie haben ein komplexes Querschnittsprofil, oft in S-Form oder mit speziellen Falzen.

  • Der Schluss: Wenn die Lamellen schließen, greifen sie ineinander wie Zahnräder oder Dachziegel.

  • Die Dichtung: In jeder Lamelle ist eine hochwertige EPDM-Gummidichtung integriert. Beim Schließen presst der Motor die Lamelle auf die Dichtung der Nachbar-Lamelle. Das System ist so dicht wie ein Autofenster. Selbst bei Starkregen dringt kein Wasser durch die Fläche.

Das unsichtbare Rinnensystem: Wasser in der Lamelle

Aber wohin fließt das Wasser? Jede einzelne Lamelle ist im Inneren eine eigene Dachrinne. Die Lamellen sind so geformt, dass das Wasser auf der Oberseite gesammelt und zu den Seiten abgeleitet wird. Auch wenn die Lamellen geschlossen sind, fließt das Wasser seitlich in eine große Sammelrinne, die unsichtbar im umlaufenden Rahmen der Konstruktion integriert ist. Von dort geht es durch die Pfosten nach unten. Von außen und von unten sehen Sie keine Rohre und keine Rinnen. Das Design ist extrem clean („kubisch“).

Der „Splash-Schutz“: Öffnen nach dem Regen

Ein kritischer Moment: Es hat geregnet, auf den Lamellen stehen Pfützen, und jetzt kommt die Sonne raus. Sie drücken auf „Öffnen“. Kippt jetzt das Wasser auf den Frühstückstisch? Nein. Durch die spezielle Drehbewegung und die Form der Lamellen wird das stehende Wasser beim Öffnen kontrolliert in die seitliche Rinne abgekippt, bevor die Lücke entsteht. Erst wenn das Wasser abgelaufen ist, öffnet sich der Spalt für das Licht. Wichtig: Dies funktioniert nur bei Markenprodukten perfekt. Bei günstigen Bausätzen kann es tatsächlich zum „Nach-Tropfen“ kommen, wenn die Entwässerungskanäle zu flach dimensioniert sind.

Material & Konstruktion

Lamellendächer müssen extremen mechanischen Belastungen standhalten. Hunderte Male im Jahr reiben Metallteile aneinander.

Stranggepresstes Aluminium: Warum Lamellen Hohlkammern brauchen

Eine Lamelle muss bis zu 4,50 oder 6,00 Meter freitragend überspannen, ohne durchzuhängen. Ein einfaches Blech würde das nicht schaffen. Deshalb werden Lamellen im Strangpressverfahren hergestellt. Sie sind innen hohl und haben mehrere Kammern (Wabenstruktur). Das macht sie extrem leicht, aber verwindungssteif. Gleichzeitig dämmen diese Luftkammern den Schall. Wenn Regen auf ein einfaches Blechdach prasselt, ist es laut wie in einer Trommel. Hochwertige Hohlkammer-Lamellen dämpfen das Geräusch auf ein angenehmes Prasseln. Manche Hersteller bieten sogar ausgeschäumte Lamellen an, um den Regentrommel-Effekt fast komplett zu eliminieren.

Bicolor-Design: Warum weiße Lamellen im dunklen Rahmen Sinn machen

Optisch ist das Lamellendach ein Highlight. Während Glasdächer meist einfarbig sind, spielt man hier oft mit Kontrasten.

  • Der Rahmen: Meist in Anthrazit oder Schwarz, um modern und stabil zu wirken.

  • Die Lamellen: Oft in Weiß (RAL 9016) oder Hellgrau. Das hat nicht nur Design-Gründe. Weiße Lamellen reflektieren das Sonnenlicht, wenn sie geschlossen sind. Das verhindert, dass sich das Material extrem aufheizt und Wärme nach unten abstrahlt. Zudem wirkt eine weiße Decke (wenn geschlossen) von unten freundlicher und lässt den Raum höher erscheinen als eine schwarze „Decke“, die optisch drückt. Die Bicolor-Optik ist daher die technisch und optisch beste Wahl.

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Lamellendach-Guide: Die bioklimatische Revolution auf der Terrasse (Teil 2)

Ein Lamellendach ist ein technisches Meisterwerk. Doch wo sich viel bewegt, wirken auch enorme Kräfte. Anders als ein starres Glasdach, das „einfach nur da liegt“, muss die Mechanik einer Bioclimatic Pergola tonnenschwere Schneelasten tragen und gleichzeitig filigran genug sein, um sich lautlos zu drehen. In diesem zweiten Teil klären wir, was im Winter passiert, wann sich der Aufpreis für ein „Cabrio-Dach“ lohnt und warum Sensoren hier keine Spielerei, sondern eine Lebensversicherung sind.

Statik & Schneelast: Die Achillesferse der Lamelle?

Die häufigste Sorge von Interessenten: „Bricht das zusammen, wenn da mal 50 cm Schnee drauf liegen?“ Die Antwort lautet: Es kommt auf das Modell und die Bedienung an.

Bewegliche Teile vs. tonnenschwerer Schnee: Wo sind die Grenzen?

Ein hochwertiges Lamellendach ist für Schneelasten ausgelegt. Die Tragfähigkeit wird in kg/m² angegeben.

  • Standard: Gute Einstiegsmodelle tragen ca. 75 bis 120 kg/m². Das reicht für normales Flachland-Wetter.

  • Premium: Hochwertige Systeme (mit verstärkten Lamellen) schaffen 200 bis 400 kg/m². Das entspricht der Last eines massiven Glasdaches. Das Nadelöhr ist dabei meist nicht das Aluminium-Profil selbst (das ist extrem stabil), sondern die Lagerzapfen und die Motor-Mechanik. Wenn die Lamelle geschlossen ist, liegt sie auf der Dichtung auf und leitet die Kraft in den Rahmen ab. Das ist die sicherste Position.

Die „Schnee-Stellung“: Warum Lamellen im Winter oft senkrecht stehen müssen

In Regionen mit extremer Schneelast (z.B. Bayerischer Wald oder Erzgebirge) gibt es einen physikalischen Trick, den Glasdächer nicht beherrschen: Die 90-Grad-Stellung. Wenn massiver Schneefall angesagt ist, stellen Sie die Lamellen senkrecht.

  1. Der Schnee fällt einfach durch die Lamellen hindurch auf die Terrasse.

  2. Das Dach wird statisch komplett entlastet.

  3. Die filigrane Mechanik muss keine Tonnenlast tragen. Natürlich wird die Terrasse dann nass/weiß, aber die Konstruktion ist zu 100 % vor Überlastung geschützt. Viele Hersteller schreiben diese Stellung ab einer gewissen Schneehöhe in der Garantie vor.

Doppelwandige Verstärkung: Woran man billige Import-Ware erkennt

Achten Sie beim Kauf auf den Querschnitt der Lamelle (lassen Sie sich ein Muster zeigen!).

  • Billig: Einfaches, dünnes Hohlkammerprofil. Bei hoher Last biegt sich die Lamelle in der Mitte durch. Folge: Die Dichtungen liegen nicht mehr an, es tropft durch.

  • Gut: Doppelwandige Profile mit inneren Versteifungsstegen (wie bei einer Brückenkonstruktion). Manche Premium-Hersteller schieben sogar noch Flachstahl in die Lamellenkammern ein, um Spannweiten bis 7 Meter ohne Mittelpfosten zu ermöglichen.

Die Cabrio-Option: Drehbar vs. Fahrbar (Retractable)

Der Markt unterscheidet zwei Bauarten:

  1. Bioclimatic (Drehbar): Die Lamellen drehen sich um die eigene Achse, bleiben aber an Ort und Stelle.

  2. Retractable (Fahrbar): Die Lamellen drehen sich erst auf und fahren dann (wie ein Faltdach beim Cabrio) komplett zur Seite.

Aufschiebbares Dach: 80% freier Himmel auf Knopfdruck

Die fahrbare Variante ist die Königsklasse („Das Cabrio für die Terrasse“).

  • Der Vorteil: Wenn Sie das Dach auffahren, haben Sie den kompletten Himmel über sich – keine Lamellen stören den Blick in die Sterne. Besonders wertvoll ist das im Winter: Sie fahren das Dach weg, damit das wertvolle Tageslicht ungehindert durch die Fenster ins angrenzende Wohnzimmer fallen kann. Ein starres Lamellendach (auch wenn geöffnet) schluckt immer ca. 20–30 % Licht durch die Lamellen-Pakete.

  • Der Paket-Stau: Wenn das Dach auffährt, stapeln sich die Lamellen an einer Seite. Dieses „Paket“ beansprucht ca. 20–25 % der Dachfläche. Planen Sie das ein!

Der Preis-Sprung: Warum die Fahr-Funktion die Kosten verdoppelt

Ein aufschiebbares Lamellendach kostet oft 30 bis 50 % mehr als ein reines Dreh-Dach. Der Grund liegt in der Mechanik: Statt eines einfachen Schubstangen-Antriebs (zum Drehen) benötigen Sie hier komplexe Scheren-Mechaniken, Zahnriemenführungen und stärkere Motoren, die das Gewicht der Lamellen aktiv ziehen und schieben können.

Wartung & Mechanik: Riemenantrieb vs. Spindelantrieb

Wo sich etwas bewegt, gibt es Verschleiß.

  • Dreh-Dächer: Sind relativ wartungsarm (Linearmotoren sind sehr robust).

  • Fahr-Dächer: Hier laufen oft Zahnriemen oder Ketten in den Führungsschienen. Diese müssen regelmäßig von Schmutz (Laub, Sand) gereinigt und ggf. geschmiert (Silikonspray) werden. Ein fahrbares Dach unter einem nadelnden Baum ist wartungsintensiv, da Nadeln die Laufwagen blockieren können.

Smarte Sensoren: Die Lebensversicherung für den Motor

Bei einem manuellen Schirm merken Sie, wenn etwas klemmt. Ein 2000-Newton-Elektromotor merkt das nicht – er drückt, bis etwas bricht. Deshalb ist Sensorik Pflicht.

Der Regensensor: Automatisches Schließen beim ersten Tropfen

Ein Standard-Feature. Auf dem Dach sitzt ein kleiner Sensor mit Goldkontakten. Sobald er Nässe spürt, gibt er den Befehl „Schließen“.

  • Nutzen: Ihre Polster bleiben trocken, auch wenn Sie beim Einkaufen sind und ein Sommergewitter aufzieht.

  • Tipp: Achten Sie darauf, dass der Sensor beheizt ist! Sonst schließt er im Winter bei Tau oder Nebel ständig das Dach, obwohl es gar nicht regnet.

Der Frostwächter (Ice-Control): Warum gefrorene Lamellen niemals bewegt werden dürfen!

Das ist der wichtigste Sensor für den Winter. Wenn es regnet und dann friert, „backen“ die Lamellendichtungen aneinander fest (wie die Autotür im Winter).

  • Das Szenario: Sie drücken morgens auf „Öffnen“. Der starke Motor zieht an. Da die Gummis zusammenkleben, reißt der Motor entweder die Dichtung ab oder verbiegt die Mechanik. Totalschaden.

  • Die Lösung: Ein Temperatursensor misst die Außentemperatur. Fällt diese unter z.B. 2 °C, deaktiviert die Steuerung den Motor komplett. Sie können das Dach nicht mehr öffnen, bis es wieder wärmer wird. Dieser Schutzmechanismus ist essenziell für die Lebensdauer.

Integrierte Technik: LED-Stripes und Sound

Da Lamellen hohl sind, lassen sie sich perfekt für Technik nutzen.

  • Licht: LED-Stripes werden direkt in die Lamellen integriert. Der Effekt ist genial: Wenn Sie die Lamellen leicht öffnen, strahlt das Licht indirekt gegen die nächste Lamelle. Es entsteht ein weiches, diffuses Stimmungslicht ohne Blendung.

  • Sound: Da das Lamellendach oft als „Outdoor-Wohnzimmer“ genutzt wird, bieten Hersteller integrierte Bluetooth-Lautsprecher in den Pfosten an. Durch die Hohlkörper-Resonanz der Profile ist der Klang erstaunlich voluminös.

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