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Terrassenüberdachung freistehend.
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Inhaltsverzeichnis
Freistehende Terrassenüberdachung: Der ultimative Guide für maximale Freiheit im Garten (Teil 1)
Die klassische Terrassenüberdachung ist ein Anbau: Sie lehnt sich statisch an das Wohnhaus an, nutzt die Fassade als stabilisierenden Rückhalt und erweitert das Wohnzimmer nahtlos nach draußen. Doch nicht immer ist diese Symbiose möglich oder gewünscht. Hier kommt die freistehende Terrassenüberdachung ins Spiel.
Sie ist die Königsklasse im Gartenbau. Technisch betrachtet handelt es sich um ein eigenständiges Bauwerk, das ohne die stützende Hilfe einer massiven Hauswand auskommen muss. Das klingt zunächst trivial, stellt aber an die Statik, das Fundament und die Profilstärken völlig andere Anforderungen als ein Wandmodell. In diesem ersten Teil beleuchten wir die technische Notwendigkeit und die statischen Besonderheiten dieser „Garten-Pavillons“.
Wandmontage unmöglich? Wann „Freistehend“ die einzige Lösung ist
Oft ist der Wunsch nach einer freistehenden Konstruktion gar keine ästhetische Entscheidung, sondern ein technischer Zwang. Moderne Bauweisen und energetische Sanierungen machen die klassische Wandmontage zunehmend kompliziert oder gar risikohaft.
Problemfall Fertighaus & Holzständerwerk: Wenn die Fassade keine Last trägt
Der Bau von Fertighäusern boomt. Doch was energetisch effizient ist, ist für den Montage-Profi oft ein Albtraum. Ein Fertighaus in Holzständerbauweise hat keine massive Steinwand, in die man einfach einen Schwerlastanker treiben kann. Die Tragfähigkeit beschränkt sich auf schmale Holzbalken (Ständer), die exakt getroffen werden müssen.
Das Risiko: Trifft man den Balken nicht mittig oder ist die statische Lastabtragung der Wand nicht für das Zusatzgewicht eines 2-Tonnen-Glasdaches ausgelegt, drohen strukturelle Schäden am Haus.
Die Lösung: Eine freistehende Überdachung entkoppelt das Haus statisch komplett vom Anbau. Sie wird auf vier (oder mehr) eigenen Pfosten direkt vor die Fassade gestellt. Der Spalt zwischen Dach und Hauswand wird lediglich mit einem flexiblen Wandanschlussblech überbrückt, das keine Lasten überträgt, sondern nur Regenwasser ableitet. Das Haus bleibt unberührt, die Gewährleistung des Hausherstellers bleibt erhalten.
Die thermische Hülle: Warum Sie bei Passivhäusern die Fassade nicht anbohren sollten
Jedes Bohrloch in einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) ist eine potenzielle Kältebrücke. Bei Passivhäusern oder KfW-Effizienzhäusern 40 Plus ist die Außenhülle heilig. Auch wenn es thermisch getrennte Ankersysteme gibt: Eine Wandmontage bedeutet immer einen Eingriff in die Dämmung. Bei einer freistehenden Konstruktion („auf 4 Beinen“) berührt das Aluminium die Fassade gar nicht. Es gibt null Wärmebrücken. Dies ist bauphysikalisch die sauberste Lösung, um Schimmelbildung im Innenraum oder Tauwasserprobleme in der Dämmung zu 100 % auszuschließen.
Dachüberstände & Regenrinnen: Wenn die Bauhöhe am Haus nicht ausreicht
Ein häufiges Szenario bei Bungalows oder Häusern mit tief gezogenem Walmdach: Die Dachrinne des Hauses hängt auf 2,30 Meter Höhe. Würde man eine klassische Wandmontage unter der Rinne ansetzen, müssten Sie noch das Gefälle der Überdachung (ca. 7–10 Grad) abziehen. Am vorderen Ende der Terrasse hätten Sie dann nur noch eine Durchgangshöhe von 1,90 Meter oder weniger – ein beklemmendes Gefühl („Höhlen-Effekt“). Eine freistehende Konstruktion löst dieses Problem elegant: Sie kann höher gebaut werden als die Traufkante des Hauses. Das Terrassendach schiebt sich dabei ein Stück über das Hausdach (oder darunter), ohne es zu berühren. So gewinnen Sie entscheidende Zentimeter an Raumhöhe und Luftigkeit.
Statik & Konstruktion: Der gravierende Unterschied zum Wand-Anbau
Wer denkt, eine freistehende Überdachung sei einfach nur „ein Dach mit zwei Pfosten mehr“, irrt gewaltig. Statisch wirken hier völlig andere Kräfte.
Das 4-Pfosten-Prinzip: Warum die „Hebelwirkung“ hier massiver ist
Eine wandmontierte Überdachung bildet statisch ein Dreieck mit dem Haus. Die Hauswand verhindert, dass das Dach nach links oder rechts kippt oder nach vorne schwankt. Das Haus übernimmt die horizontale Aussteifung. Ein freistehendes Dach steht auf vier Beinen wie ein Tisch. Ein Tisch ohne Querstreben wackelt. Wenn Wind gegen die Seite drückt, entstehen enorme Biegemomente an den Knotenpunkten zwischen Pfosten und Rinne.
Konsequenz: Die Aluminiumprofile für freistehende Dächer müssen deutlich massiver dimensioniert sein als bei Wandmodellen. Oft kommen Profile mit dickeren Wandungen (z.B. 4–5 mm statt 2–3 mm) zum Einsatz. Das erklärt auch den Preisunterschied: Sie bezahlen für signifikant mehr Materialeinsatz, um die fehlende Hauswand zu kompensieren.
Windlast im freien Feld: Warum freistehende Dächer höhere Reserven brauchen
Steht die Überdachung nicht direkt am Haus, sondern als „Lounge“ mitten im Garten oder am Pool, fehlt der Windschatten des Gebäudes. Der Wind kann von allen vier Seiten angreifen und – was noch gefährlicher ist – er kann unter das Dach greifen. Es entstehen Sogkräfte, die versuchen, das Dach wie einen Flugzeugflügel anzuheben. Während bei einem Wandanbau der Wind meist über das Hausdach abgeleitet wird, ist das freistehende Dach den Elementen voll ausgesetzt. Die Berechnung der Windlastzone (1 bis 4) ist hier noch kritischer. In Küstennähe (Zone 3/4) sind freistehende Glasdächer oft nur mit massiven Stahlverstärkungen in allen Pfosten und Sparren realisierbar.
Queraussteifung: Kopfbänder und Stahlkerne gegen das „Schaukeln“
Um das oben beschriebene „Tisch-Wackeln“ zu verhindern, ist die Queraussteifung (Versteifung) das A und O.
Stahlkerne: Gute Hersteller schieben in die hohlen Aluminiumkammern der Rinne und der Pfosten verzinkte Stahlrohre ein. Diese nehmen die Biegekräfte auf, die das Aluminium allein verformen würden.
Kopfbänder: Das sind die kleinen schrägen Streben in den Ecken zwischen Pfosten und Dach. Bei modernen Dächern will man diese aus optischen Gründen vermeiden („Clean Look“). Das funktioniert bei freistehenden Dächern aber nur, wenn die Eckverbindungen extrem biegesteif ausgeführt sind (verschweißt oder mit massiven Stahlwinkeln verschraubt). Bei großen Spannweiten sind Kopfbänder statisch oft unverzichtbar, um die Konstruktion bei Sturm stabil zu halten.
Das Fundament: Die Lebensversicherung der Konstruktion
Bei einem Wandanbau trägt das Haus 50 % der Last. Bei einer freistehenden Anlage muss das Fundament 100 % tragen – und zusätzlich die Hebelkräfte des Windes aufnehmen.
Punktfundamente dimensionieren: Warum 80x80cm hier oft Standard ist
Ein Standard-Fundament für ein Wand-Dach ist oft 40x40x80 cm groß. Das reicht, um die vertikale Schneelast zu tragen. Bei freistehenden Dächern ist das Fundament aber auch der „Anker“ gegen das Umkippen. Wenn der Wind seitlich gegen die 20 m² Glasfläche drückt, wirkt ein gewaltiger Hebel auf die Pfosten. Ein zu kleines Fundament würde sich im Erdreich drehen oder lockern. Daher empfehlen Statiker für freistehende Konstruktionen oft Fundamente von 60×60 cm bis zu 80×80 cm Kantenlänge. Das Volumen und Gewicht des Betons dient hier als Ballast, um die Standfestigkeit bei Orkanböen zu garantieren.
Die Verankerung: Aufdübeln auf Terrassenplatten ist verboten!
Ein lebensgefährlicher Irrtum ist es, die Pfosten einfach auf die vorhandenen Terrassenplatten oder das Pflaster zu dübeln.
Das Problem: Eine Terrassenplatte wiegt vielleicht 15 kg und liegt lose im Splittbett. Wenn eine Windböe unter das Dach greift (Sogwirkung), hebt sie die gesamte Konstruktion samt den angebohrten Platten einfach an. Das Dach fliegt weg, die Platten hängen noch dran.
Die Pflicht: Sie müssen zwingend die Platten aufnehmen, ein frostfreies Betonfundament (80 cm tief) gießen und die Pfostenanker dort eingießen oder mit Schwerlastankern befestigen. Erst danach werden die Platten wieder passgenau eingeschnitten und beigelegt. Es gibt keine Abkürzung: Die Verbindung muss unlösbar mit dem Erdreich sein.
Strom & Wasser: Erdkabel und Sickergruben planen (kein Hausanschluss!)
Da das Dach oft abseits vom Haus steht, fehlt die Infrastruktur.
Strom: Sie wollen sicher Licht (LEDs) oder einen Heizstrahler nutzen. Planen Sie vor dem Gießen der Fundamente Leerrohre und Erdkabel ein. Nichts sieht schlimmer aus als ein Verlängerungskabel, das quer über den Rasen liegt. Denken Sie auch an eine Außensteckdose am Pfosten (für Rasenmäher oder Musikboxen).
Wasser: Wohin mit dem Regen von 25 m² Dachfläche? Da kein Hausanschluss in der Nähe ist, müssen Sie eine Sickergrube (Rigole) graben. Das Wasser wird durch das Fallrohr im Pfosten in ein im Boden vergrabenes Kiesbett oder Sicker-Iglu geleitet. Prüfen Sie vorher, ob Ihr Boden (Lehm vs. Sand) wasserdurchlässig genug ist!
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Freistehende Terrassenüberdachung: Der ultimative Guide für maximale Freiheit im Garten (Teil 2)
Wer sich für eine freistehende Überdachung entscheidet, befreit sich nicht nur von den statischen Zwängen der Hauswand, sondern gewinnt auch völlig neue gestalterische Freiheiten. Während ein Wandanbau immer ein architektonischer Kompromiss mit dem bestehenden Gebäude ist, kann der freistehende Pavillon als eigenständiges Design-Objekt glänzen. Doch mit der Freiheit kommen neue Fragen: Wohin mit dem Wasser, wenn keine Hauswand die Richtung vorgibt? Und wie nah darf mein „Gartenpalast“ eigentlich an den Zaun des Nachbarn?
Design & Entwässerung: Wohin mit dem Regen?
Bei einem klassischen Terrassendach ist die Richtung klar: Vom Haus weg in den Garten. Bei einer freistehenden Konstruktion haben Sie die Wahl – und die Qual der technischen Umsetzung.
Pultdach, Satteldach oder Flachdach-Optik? Die Formen-Sprache
Das Pultdach: Dies ist die wirtschaftlichste und häufigste Form. Das Dach ist eine schräge Ebene. Bei freistehenden Systemen wirkt dies oft etwas „provisorisch“, wie ein Carport.
Das Satteldach: Zwei schräge Dachflächen, die sich in der Mitte (First) treffen. Dies wirkt klassisch und passt hervorragend zu alten Villen oder Landhäusern. Statisch ist es jedoch aufwendig und teuer.
Die Kubus-Optik (Flachdach): Der aktuelle Trend-Sieger. Von außen sieht die Überdachung aus wie ein moderner Würfel (Kubus) mit waagerechtem Abschlusskranz (Attika). Der Clou: Das Glasdach liegt versteckt innerhalb dieses Rahmens und hat dennoch ein Gefälle. Das Wasser läuft unsichtbar ab. Diese Optik ist ideal für moderne Gärten, da sie minimalistisch und sehr hochwertig wirkt. Sie versteckt die „schräge Technik“ hinter einer eleganten Blende.
Gefälle-Richtung: Zum Haus hin oder in den Garten?
Ein freistehendes Pultdach hat immer eine hohe und eine niedrige Seite.
Gefälle in den Garten (Standard): Sie schauen vom Haus aus auf die hohe Seite (den „Eingang“). Das öffnet den Raum optisch. Nachteil: Das Regenwasser und der Schnee landen hinten im Beet oder auf dem Rasen.
Gefälle zum Haus hin: Wenn die Überdachung sehr nah vor dem Haus steht (als Ersatz für einen Wandanbau), kann es sinnvoller sein, das Gefälle zum Haus zeigen zu lassen. Das Wasser wird in einer Rinne direkt vor der Fassade aufgefangen. Vorteil: Sie schauen vom Wohnzimmer aus nicht gegen die Rinne, sondern ins offene Dach. Nachteil: Bei Starkregen muss die Rinne extrem leistungsfähig sein, damit sie nicht überläuft und die Hausfassade nässt.
Die „Hinterbeine“: Wie man die hinteren Pfosten optisch verschwinden lässt
Der größte optische Nachteil einer freistehenden Anlage sind die hinteren Pfosten. Bei einem Wandanbau stören diese nicht, da sie nicht existieren. Bei der freistehenden Variante haben Sie immer vier (oder mehr) Säulen im Blickfeld.
Design-Tipp: Nutzen Sie die hinteren Pfosten konstruktiv! Integrieren Sie feste Seitenelemente (Alu-Paneele oder Milchglas) oder Senkrechtmarkisen (Zipscreens) zwischen die hinteren Pfosten. So werden die störenden Stützen unsichtbar Teil einer Rückwand, die gleichzeitig als Sichtschutz zum Nachbarn oder Windschutz dient. Eine andere Option ist die Begrünung: Platzieren Sie die hinteren Pfosten direkt in eine Hecke oder vor Hochbeete, um die Technik mit der Natur verschmelzen zu lassen.
Nutzungskonzepte: Mehr als nur eine Terrasse
Eine freistehende Überdachung ist ein Chamäleon. Da sie überall stehen kann, definiert sie den Garten neu.
Die Garten-Lounge (Poolhaus): Überdachung mitten im Grünen
Der Trend geht weg von der Terrasse direkt am Haus („Präsentierteller“) hin zur „Destinations-Terrasse“ hinten im Garten, wo die Abendsonne am längsten scheint. Eine freistehende Überdachung aus Glas, ergänzt durch Glasschiebewände rundum, wird zum Glashaus oder Poolhaus. Hier können Sie Liegen, Handtücher und die Pooltechnik wetterfest unterbringen. Der psychologische Effekt ist enorm: Der kurze Weg durch den Garten zum „Poolhaus“ fühlt sich an wie ein Mini-Urlaub, eine räumliche Trennung vom Alltag im Wohnhaus.
Technik: Denken Sie bei geschlossenen Glashäusern zwingend an eine Aufdachmarkise! Da das Haus keinen Schatten spendet, steht das Glashaus den ganzen Tag in der prallen Sonne und heizt sich ohne Beschattung extrem auf.
Die Outdoor-Küche (BBQ): Warum Rauchabzug hier besser funktioniert
Für ambitionierte Griller ist die freistehende Lösung oft besser als der Wandanbau.
Das Fett-Problem: Wer unter einem wandmontierten Dach grillt, hat oft das Problem, dass fetthaltiger Rauch (Wrasen) an der Hausfassade hochzieht und dort mit der Zeit hässliche graue Schleier hinterlässt. Oder der Rauch zieht durch das gekippte Terrassenfenster ins Schlafzimmer.
Die Freiheit: Eine freistehende „BBQ-Station“ steht so, dass der Wind den Rauch frei wegtragen kann. Die Hausfassade bleibt sauber. Zudem ist der Brandschutz einfacher zu gewährleisten, da Sie Abstand zur Wärmedämmung (Styropor!) des Hauses halten. Planen Sie hier unbedingt Stromanschlüsse für Kühlschränke und Licht direkt am Grillplatz ein.
Carport-Hybrid: Kann ich mein Auto und meine Partygäste schützen?
Eine wirtschaftlich clevere Doppelnutzung: Bauen Sie die freistehende Überdachung in die Einfahrt oder neben das Haus. Unter der Woche dient sie als hochwertiger Carport (Schutz vor Hagel und Harz). Am Wochenende fahren Sie das Auto raus, stellen die Bierzeltgarnituren auf und feiern die Gartenparty.
Anforderung: Der Bodenbelag muss ölfest und befahrbar sein (Pflaster statt Holzdeck). Die Beleuchtung sollte dimmbar sein – helles Arbeitslicht zum Autoausladen, gedimmtes Licht für die Party. Und: Die Einfahrtshöhe und -breite muss auch für den SUV passen (Durchfahrtshöhe min. 2,30 m beachten!).
Baugenehmigung für freistehende Bauten
Jetzt wird es bürokratisch – und hier lauern die teuersten Fehler. Viele Bauherren glauben: „Was nicht am Haus fest ist, ist nur ein Gartenmöbel.“ Das ist falsch.
Abstandsflächen: Darf ich eine freistehende Pergola an die Grenze bauen?
In Deutschland gilt fast überall: Gebäude müssen 3 Meter Abstand zur Nachbargrenze halten. Es gibt Ausnahmen für „privilegierte Gebäude“ (z.B. Garagen, Carports oder Gerätehütten bis zu einer gewissen Größe, oft 9 m Länge an der Grenze).
Die Falle: Eine Terrassenüberdachung, die primär zum „Chillen“ (Aufenthalt von Menschen) gedacht ist, fällt oft nicht unter das Garagen-Privileg! Wenn das Bauamt Ihre freistehende Lounge als „Aufenthaltsraum-ähnlich“ einstuft (weil da ein Kamin, TV und Sofa drin stehen), müssen Sie zwingend 3 Meter Abstand zum Zaun halten. Bauen Sie sie direkt an die Grenze, kann der Nachbar (auch Jahre später!) den Abriss verlangen.
Der Trick: Ein Carport (zum Abstellen von KFZ) darf oft an die Grenze. Eine reine Terrassenüberdachung oft nicht. Die Nutzung definiert das Recht. Klären Sie dies vorab via Bauvoranfrage!
„Gebäude ohne Aufenthaltsräume“: Die rechtliche Grauzone im Garten
Die Landesbauordnungen unterscheiden oft zwischen „Gebäuden mit Aufenthaltsräumen“ und „Nebengebäuden“. Ein Glashaus mit Heizung und vollwertiger Möblierung ist rechtlich ein Aufenthaltsraum. Ein offener Pavillon (nur Dach, keine Wände) wird oft kulanter behandelt. Sobald Sie aber Seitenwände (Glasschiebeanlagen) einbauen, schaffen Sie einen „umbauten Raum“. Damit steigen die Anforderungen an Grenztabstände und Genehmigungspflichten massiv an. In manchen Bundesländern ist ein offenes Dach bis 30 m² frei, ein geschlossenes Glashaus gleicher Größe aber genehmigungspflichtig.
Verfahrensfreiheit: Zählen die 30m² auch mitten auf dem Rasen?
In vielen Bundesländern (z.B. Bayern, NRW, Hessen) sind Terrassenüberdachungen bis 30 m² verfahrensfrei. Aber Achtung: Diese Freigrenze gilt oft pro Flurstück und für die Summe aller Nebengebäude! Haben Sie schon eine Garage (18 m²) und ein Gartenhaus für den Rasenmäher (6 m²)? Dann haben Sie bereits 24 m² „verbraucht“.
Sie wollen mehr über aktuelle Baugenehmigungsrichtlinien in Ihrem Bundesland erfahren? Dann lesen Sie unseren Baugenehmigungs-Guide.
Für Ihre neue freistehende Überdachung bleiben im Rahmen der Verfahrensfreiheit oft nur noch 6 m² übrig! Bauen Sie trotzdem 30 m², sind Sie illegal unterwegs. Prüfen Sie also immer die Gesamtheit der Bebauung auf Ihrem Grundstück. Im Zweifel: Lieber einen Bauantrag stellen (kostet ca. 300–600 €) und Rechtssicherheit haben, als später zurückbauen zu müssen.
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