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Der ultimative Terrassendach-Montage Guide 2026

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Inhaltsverzeichnis

Terrassenüberdachung Montage-Guide: Die große Schritt-für-Schritt-Anleitung vom Fundament bis zur Verglasung

Eine Terrassenüberdachung ist weit mehr als nur ein paar verschraubte Aluminiumprofile und Glasplatten. Sie ist ein statisches Bauwerk, das tonnenschwere Lasten (Schnee) tragen und extremen Sogkräften (Sturm) widerstehen muss. Die Langlebigkeit und Sicherheit Ihrer Investition steht und fällt mit der fachgerechten Montage. Dieser Guide führt Sie durch die technischen Prozesse – vom ersten Spatenstich bis zur Hochzeit zwischen Wand und Profil.

Warum die Montage über die Lebensdauer entscheidet

Viele Bauherren investieren viel Zeit in die Auswahl des Designs, unterschätzen aber die Komplexität der Montage. Dabei ist die Verbindungstechnik der kritischste Faktor. Eine Terrassenüberdachung „arbeitet“: Aluminium dehnt sich bei Hitze aus und zieht sich bei Kälte zusammen. Glas biegt sich unter Schneelast leicht durch. Wenn die Montage diese physikalischen Kräfte nicht berücksichtigt, entstehen Spannungsrisse, Undichtigkeiten oder im schlimmsten Fall statische Ausfälle.

Sicherheit geht vor: Schneelast und Windkräfte verstehen

Bevor die erste Schraube gesetzt wird, müssen Sie verstehen, welche Kräfte wirken. In Deutschland unterscheiden wir verschiedene Schneelastzonen (1 bis 3) und Windlastzonen (1 bis 4). Eine Montage in München (hohe Schneelast) erfordert andere Befestigungsmittel und Fundamentdimensionen als eine Montage an der Nordsee (hohe Windlast). Das Ziel der Montage ist die Herstellung einer kraftschlüssigen Verbindung. Das bedeutet: Die Kräfte, die oben auf das Dach wirken (Druck durch Schnee, Sog durch Wind), müssen sicher über die Pfosten in das Fundament und über das Wandprofil in das Mauerwerk des Hauses abgeleitet werden. Ein einziger Schwachpunkt in dieser Kette – etwa ein zu kleiner Dübel oder ein nicht ausgehärtetes Fundament – gefährdet die gesamte Statik.

DIY vs. Fachfirma: Eine ehrliche Risiko-Analyse

Kann man eine Terrassenüberdachung selbst aufbauen? Ja, wenn man handwerklich sehr erfahren ist. Aber man sollte die Risiken kennen.

  • Der Profi-Weg: Zertifizierte Montagebetriebe übernehmen die Gewährleistung (VOB/BGB). Sie haften dafür, dass die Abdichtung zum Haus funktioniert und die Statik stimmt. Zudem haben sie Spezialwerkzeug (z.B. Kernbohrgeräte für Dämmfassaden), das dem Heimwerker oft fehlt.

  • Der DIY-Weg: Sie sparen die Montagekosten (ca. 20–30 % der Gesamtsumme). Das Risiko liegt jedoch zu 100 % bei Ihnen. Ein klassischer Fehler beim Selbstaufbau ist das zu feste Anziehen von Verschraubungen bei der Verglasung, was Monate später zu Spannungsrissen im teuren VSG-Glas führt. Wir empfehlen die Selbstmontage nur bei Bausätzen mit Polycarbonat-Platten; bei Echtglas-Dächern ist die Fachmontage aufgrund des Gewichts und der Verletzungsgefahr dringend ratsam.

Die Vorbereitungsphase: Messen, Prüfen, Bestellen

Eine Montage ist nur so gut wie das Aufmaß, das ihr vorausging. 90 % aller Montageprobleme entstehen nicht durch falsches Bohren, sondern durch Messfehler. Ist die Terrasse wirklich rechtwinklig? Hat die Hauswand einen Bauch?

Das exakte Aufmaß: Wie man Gefälle und Durchgangshöhen berechnet

Messen Sie nicht nur die Breite am Boden, sondern auch an der Wand in der geplanten Montagehöhe. Häuser sind selten perfekt gerade. Ein entscheidender Faktor ist das Gefälle. Damit Regenwasser zuverlässig abläuft und sich kein Stauwasser bildet, benötigen Sie eine Neigung von mindestens 5°, besser 7° bis 10°.

  • Rechenbeispiel: Bei einer Dachtiefe von 4 Metern und 7° Gefälle haben Sie einen Höhenunterschied von ca. 49 cm.

  • Die Falle: Viele vergessen, diesen Höhenunterschied von der Wandanschlusshöhe abzuziehen. Wenn Sie das Wandprofil auf 2,50 m montieren, haben Sie vorne an der Rinne nur noch ca. 2,00 m Durchgangshöhe. Prüfen Sie, ob das für große Personen oder Terrassentüren reicht!

Werkzeugliste: Was der Profi wirklich auf der Baustelle braucht

Mit einem Akkuschrauber und einem Zollstock kommen Sie nicht weit. Für eine fachgerechte Montage benötigen Sie Profi-Equipment:

  • Messtechnik: Kreuzlinienlaser (unverzichtbar für das Ausrichten der Pfosten), große Wasserwaage (mind. 1,80 m), Schlagschnur.

  • Bohrtechnik: Leistungsstarker Bohrhammer (für Betonfundamente und Wanddurchbrüche).

  • Montage: Drehmomentschlüssel (um Schrauben nach Herstellervorgabe anzuziehen – wichtig für die Gewährleistung!), Ratschenkasten mit Verlängerungen, Gummihammer (schonend für Alu-Profile).

  • Sicherheit: Leitern, Gerüstböcke und bei Glasarbeiten zwingend Saugheber (Glasheber) und schnittfeste Handschuhe.

Materialanlieferung & Lagerung: Fehler vor dem ersten Spatenstich vermeiden

Die Profile einer Terrassenüberdachung können bis zu 7 Meter lang sein. Klären Sie vorab den Lagerplatz. Aluminium ist zwar robust, die Pulverbeschichtung aber empfindlich gegen Kratzer. Lagern Sie die Profile niemals direkt auf dem Boden oder auf Schotter. Nutzen Sie Holzböcke oder Styroporunterlagen. Wenn die Teile in Folie verpackt sind und in der Sonne liegen, kann sich Kondenswasser bilden, das bei längerer Lagerung die Beschichtung angreifen kann (Weißrostgefahr bei rohem Alu, Fleckenbildung bei Beschichtung). Öffnen Sie die Verpackung an den Enden leicht, damit Luft zirkulieren kann, wenn die Montage nicht sofort erfolgt.

Das Fundament: Die Basis für die Ewigkeit

Das Fundament ist der Anker Ihrer Überdachung. Es muss verhindern, dass das Dach bei Sturm abhebt (Zugkräfte) und bei Schneelast im Boden versinkt (Druckkräfte).

Frostfrei gründen: Warum 80 cm Tiefe Pflicht sind

„Frostfrei“ ist der wichtigste Begriff im Fundamentbau. In Deutschland gefriert der Boden im Winter bis zu einer gewissen Tiefe. Wenn Wasser unter Ihrem Fundament gefriert, dehnt es sich aus und hebt das gesamte Fundament an. Im Frühjahr taut es und das Fundament sackt ab. Diese Bewegungen führen zu Rissen im Glas und Verzug im Aluminium. Daher gilt die Regel: Mindestens 80 cm tief graben. In Höhenlagen oder sehr kalten Regionen sogar bis zu 100 cm. Nur so erreichen Sie die Zone, in der der Boden das ganze Jahr über frostfrei und stabil bleibt.

Punktfundament vs. Streifenfundament: Wann Sie was brauchen

  • Punktfundament: Der Standard für Terrassenüberdachungen. Unter jedem Pfosten wird ein quadratisches Loch (ca. 40×40 cm) ausgehoben. Dies spart Beton und Arbeitszeit und ist für die vertikalen Lasten völlig ausreichend.

  • Streifenfundament: Hier wird ein durchgehender Graben betoniert. Dies ist notwendig, wenn Sie planen, später Glasschiebewände oder feste Seitenelemente zwischen die Pfosten zu setzen. Diese Elemente benötigen eine durchgehende Auflagefläche, damit die Bodenschiene nicht hohl liegt oder durchbricht. Wenn Sie sich die Option auf Erweiterung offenhalten wollen, gießen Sie direkt ein Streifenfundament oder verbinden die Punktfundamente mit einem Betonbalken.

Betonieren Schritt für Schritt: Schalung, Bewehrung und H-Anker setzen

  1. Aushub: Löcher 80 cm tief graben. Die untersten 10–15 cm mit Schotter oder Kies auffüllen und verdichten (kapillarbrechende Schicht, damit Wasser abfließen kann).

  2. Beton: Verwenden Sie Estrichbeton (C25/30) aus dem Sack oder Lieferbeton. Mischen Sie ihn erdfeucht bis plastisch an.

  3. H-Anker: Setzen Sie die H-Pfostenträger aus feuerverzinktem Stahl oder Edelstahl direkt in den frischen Beton.

  4. Ausrichtung: Dies ist der wichtigste Moment! Nutzen Sie Schnüre und Laser, um die Anker exakt in einer Linie und auf gleicher Höhe auszurichten. Sobald der Beton hart ist, sind Korrekturen nur noch mit dem Presslufthammer möglich. Lassen Sie das Fundament mindestens 3 bis 7 Tage aushärten, bevor Sie Lasten (Pfosten) darauf montieren.

Der Wandanschluss: Die Königsdisziplin der Montage

Hier entscheidet sich, ob Ihr Haus trocken bleibt und die Überdachung sicher steht. Jede Fassade erfordert eine andere Strategie.

Montage an Klinker, Beton oder Holzständerwerk

  • Beton: Der Idealfall. Hier können Sie Schwerlastanker oder Bolzenanker direkt verwenden.

  • Porenbeton/Ytong: Erfordert spezielle Porenbetondübel oder Injektionssysteme, da das Material porös ist und bei Spreizdruck platzen kann.

  • Klinker/Verblendmauerwerk: Eine besondere Herausforderung. Die Klinkerschale ist meist nur vorgemauert und trägt keine Lasten. Sie dürfen das Dach nicht nur im Klinker befestigen! Sie müssen durch den Klinker und die Luftschicht hindurch bis in das tragende Hintermauerwerk bohren. Hierfür werden lange Gewindestangen und Siebhülsen mit Injektionsmörtel verwendet, um die Distanz zu überbrücken.

Sonderfall WDVS (Wärmedämmung): Thermische Trennung und Spezialanker

Fast alle modernen Häuser haben ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS). Ein fataler Fehler ist es, die Wandhalterung einfach gegen den Putz zu pressen.

  1. Das Problem: Der Druck der Schrauben zerquetscht die Dämmung, der Putz reißt. Zudem bildet die Metallschraube eine Kältebrücke, die Schimmel im Innenraum verursachen kann.

  2. Die Lösung: Nutzen Sie thermisch getrennte Abstandsmontagesysteme (z.B. Fischer Thermax). Diese Systeme haben einen glasfaserverstärkten Konus, der sich in die Dämmung fräst und die Kältebrücke unterbricht. Alternativ werden Distanzhülsen (Rohre) eingesetzt, durch die die Gewindestange geführt wird, sodass die Mutter gegen die Hülse und nicht gegen den weichen Putz drückt.

Abdichtung zur Hauswand: So verhindern Sie Feuchtigkeitsschäden

Nichts ist ärgerlicher als Regenwasser, das an der Hauswand hinter der Überdachung herunterläuft. Der Spalt zwischen Wandprofil und Hauswand muss hermetisch abgedichtet werden.

  • Silikon: Ist oft die erste Wahl, aber wartungsintensiv. Silikonfugen reißen mit der Zeit durch die Bewegung der Materialien.

  • Kompriband (Fugendichtband): Die Profi-Lösung. Dieses Band wird auf die Rückseite des Wandprofils geklebt. Es dehnt sich nach der Montage aus und verschließt Unebenheiten im Putz. Es bleibt dauerelastisch und schlagregendicht, lässt aber Wasserdampf diffundieren.

  • Wandanschlussblech: Bei rauem Klinker reicht Silikon oder Band oft nicht. Hier wird zusätzlich ein gekantetes Aluminiumblech (Kappleiste) in eine Fuge über dem Wandprofil eingelassen und versiegelt, um Wasser über das Profil zu leiten.

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Terrassenüberdachung Montage-Guide: Teil 2 – Konstruktion & Verglasung

Nachdem das Fundament gesetzt und das Wandprofil waagerecht (und abgedichtet!) an der Fassade hängt, beginnt der sichtbare Teil der Arbeit. In dieser Phase verwandelt sich der Bausatz in ein statisches Tragwerk. Präzision ist hier wichtiger als Geschwindigkeit: Ein Millimeter Abweichung am Boden kann oben am Sparren zu Zentimetern werden, was später dazu führt, dass das Glas nicht passt.

Das Ständerwerk: Pfosten und Pfetten montieren

Das Ständerwerk bildet das „Tor“ zum Garten. Es besteht aus den senkrechten Pfosten und der waagerechten Fußpfette (auch Rinne oder Trägerprofil genannt).

Das Ausrichten: Lot, Waage und der 90-Grad-Winkel

Stellen Sie die äußeren Pfosten auf die H-Anker (noch nicht festschrauben!). Legen Sie die Fußpfette auf. Jetzt muss die Konstruktion exakt rechtwinklig zur Hauswand ausgerichtet werden.

  • Der Pythagoras-Trick: Nutzen Sie die 3-4-5-Methode, um einen perfekten 90°-Winkel zu garantieren, wenn Sie keinen riesigen Winkelmesser haben. Messen Sie 3 Meter an der Hauswand und 4 Meter am Sparren. Die Diagonale muss exakt 5 Meter betragen. Stimmt dieses Maß nicht, steht Ihre Überdachung schief („im Parallelogramm“). Das würde später dazu führen, dass die rechtwinkligen Glasscheiben nicht in die Felder passen.

  • Lot: Prüfen Sie mit der Wasserwaage, ob die Pfosten in beide Richtungen (vorne/hinten und links/rechts) absolut senkrecht stehen.

Die Fußpfetten-Montage: Fixierung auf dem Fundament

Erst wenn alles im Winkel und im Wasser steht, wird gebohrt. Durchbohren Sie den Pfosten im Bereich des H-Ankers und verbinden Sie beide mit massiven Maschinenschrauben (meist M12 oder M16). Ziehen Sie diese handfest an, aber lassen Sie minimales Spiel für letzte Korrekturen, bis das gesamte Skelett steht.

  • Tipp: Achten Sie darauf, dass die Pfosten nicht direkt auf dem Beton stehen, sondern 1–2 cm „schweben“ (durch den H-Anker gehalten). Das verhindert, dass das Aluminium im Stauwasser steht (konstruktiver Holz/Metallschutz).

Statik-Check: Wann sind zusätzliche Kopfbänder nötig?

Moderne Aluminium-Systeme sind oft so steif, dass sie ohne Kopfbänder (die schrägen Streben in den Ecken zwischen Pfosten und Rinne) auskommen. In Schneelastzone 2 oder 3 oder bei sehr großen Spannweiten (z.B. 5 Meter zwischen zwei Pfosten) schreibt die Statik jedoch oft den Einsatz von Stahlverstärkungen (Einschüben) in der Rinne und in den Pfosten vor. Prüfen Sie vor der Montage der Rinne, ob diese schweren Stahlkerne eingeschoben wurden! Ein nachträglicher Einbau ist oft unmöglich.

Die Dachsparren: Das Skelett der Überdachung

Die Sparren verbinden das Wandprofil mit der Rinne/Fußpfette. Sie tragen später die Hauptlast des Glases oder der Platten.

Sparrenabstände korrekt berechnen (Glas vs. Polycarbonat)

Bei den meisten Bausätzen sind die Positionen der Sparren vorgegeben (vorgebohrt). Bei individuellen Aufbauten gilt:

  • Glas: VSG-Glas ist schwer (ca. 25–30 kg/m² bei 8mm Dicke) und biegt sich kaum. Die Sparrenabstände liegen meist zwischen 70 cm und 90 cm. Zu breite Felder können zum Glasbruch führen.

  • Polycarbonat: Diese Platten sind leicht, aber weich. Sie benötigen oft ähnliche Abstände, damit sie bei Schneelast nicht durchhängen und aus den Dichtungen rutschen.

  • Montage: Die Sparren werden im Wandprofil eingehängt und vorne auf der Rinne verschraubt. Wichtig: Ziehen Sie die Schrauben noch nicht final fest („anknallen“), bevor nicht alle Sparren sitzen und die Diagonalen erneut geprüft wurden.

Vorbereitung der Kabelkanäle für Beleuchtung (bevor das Dach drauf ist!)

Dies ist der häufigste Fehler bei der Montage: Das Dach ist gedeckt, und dann fällt auf, dass man noch LED-Spots wollte. Die Kabel für Beleuchtung (Spots in den Sparren) oder Zubehör (Heizstrahler, Markisenmotor) müssen jetzt verlegt werden. Bohren Sie die Kabeldurchführungen in das Wandprofil oder die Sparren und ziehen Sie die Leitungen ein. Sobald das Glas liegt, kommen Sie an die Hohlkammern der Sparren von oben nicht mehr heran. Testen Sie die Verkabelung auf Durchgang, bevor Sie weitermachen.

Die Eindeckung: Glas oder Platten sicher verlegen

Dies ist der gefährlichste und anspruchsvollste Teil der Montage. Hier ist absolute Konzentration gefragt.

Verlegung von VSG-Glas: Umgang mit hohem Gewicht

Verbundsicherheitsglas (VSG) besteht aus zwei Scheiben, die mit einer Folie verklebt sind. Eine 4-Meter-Scheibe wiegt schnell über 80 kg.

  • Sicherheit: Tragen Sie schnittfeste Handschuhe und Sicherheitsschuhe. Arbeiten Sie niemals allein – für Glasmontagen sind mindestens zwei, besser drei Personen nötig.

  • Technik: Legen Sie die Glasauflagegummis (Lippendichtungen) sorgfältig in die Sparren ein. Achten Sie darauf, dass diese nicht wellig liegen. Heben Sie das Glas mit Saughebern an und legen Sie es vorsichtig auf.

  • No-Go: Betreten Sie niemals direkt das Glas! Wenn Sie oben arbeiten müssen, nutzen Sie lastverteilende Bohlen, die über mindestens zwei Sparren reichen.

Montage von Stegplatten: Dehnungskoeffizienten und Knacken vermeiden

Kunststoff (Polycarbonat/Acryl) dehnt sich bei Hitze extrem aus (bis zu 3-5 mm pro Meter!).

  • Dehnungsfuge: Wenn Sie die Platten zu stramm einbauen, werden Sie im Sommer laute „Knackgeräusche“ hören (wie Gewehrschüsse), weil sich die Platten wölben. Lassen Sie in den Profilen ausreichend Luft (ca. 5 mm pro Seite), damit die Platte „atmen“ kann.

  • UV-Seite: Achtung: Polycarbonat-Platten haben oft nur eine UV-geschützte Seite. Diese ist auf der Schutzfolie markiert. Bauen Sie diese Seite zwingend nach oben! Andersherum vergilbt und versprödet die Platte innerhalb von 2 Jahren.

Das Klemmprofil-System: So wird das Dach absolut dicht

Ob Glas oder Kunststoff: Fixiert wird die Eindeckung meist durch Aluminium-Klemmdeckel, die von oben auf die Sparren geschraubt werden.

  • Dichtungen: Achten Sie darauf, dass die Gummidichtungen sauber im Deckel sitzen.

  • Verschraubung: Schrauben Sie die Deckel mit Edelstahlschrauben und Dichtscheiben fest. Wichtig: Nicht zu fest! Sobald sich die Dichtscheibe leicht wölbt, ist es fest genug. Zu viel Druck kann bei Glas zu Spannungsrissen führen und bei Kunststoff die Dehnung behindern.

Entwässerung & Finalisierung

Das Dach ist drauf. Jetzt muss das Wasser weg.

Rinnenmontage und Fallrohr-Anschluss

Das Wasser sammelt sich in der großen Rinne vorne. Von dort muss es kontrolliert abgeleitet werden.

  • Laubfänger: Installieren Sie ein Laubfanggitter im Ablaufstutzen. Verstopfte Rinnen sind der Hauptgrund für überlaufendes Wasser.

  • Fallrohr: Das Fallrohr wird meist in einem Pfosten versteckt (integrierte Entwässerung) oder außen am Pfosten montiert. Führen Sie das Rohr in ein KG-Rohr (Kanalgrundrohr), das in eine Sickergrube oder an die Regenwasserkanalisation angeschlossen ist. Ein einfaches „Auf-den-Rasen-Laufen-Lassen“ führt langfristig zur Unterspülung des Fundaments!

Der Wassertest: Dichtheitsprüfung aller Anschlüsse

Warten Sie nicht auf den ersten Regen. Nehmen Sie den Gartenschlauch und simulieren Sie einen Starkregen.

  1. Wandanschluss: Läuft Wasser an der Hauswand herunter? (Falls ja: Abdichtung nachbessern).

  2. Rinne: Läuft das Wasser zügig ab oder bleibt es in der Mitte stehen? (Falls es steht: Gefälle der Rinne prüfen, evtl. Pfostenhöhe minimal justieren).

  3. Sparren: Tropft es an den Sparrenunterseiten? (Oft sind hier die Dichtgummis verrutscht).

Pflege & Wartung nach der Montage: Schrauben nachziehen?

Eine Terrassenüberdachung „setzt“ sich in den ersten Wochen. Holzkonstruktionen schwinden, Fundamente geben minimal nach.

  • Check-up: Prüfen Sie nach ca. 4 bis 6 Wochen alle zugänglichen Schraubverbindungen. Besonders die Bodenanker und die Wandbefestigung sollten kontrolliert werden.

  • Reinigung: Reinigen Sie die Glasflächen nicht mit scharfen Scheuermitteln, um die Oberfläche (oft mit Lotuseffekt beschichtet) nicht zu zerstören. Viel Wasser und ein weicher Abzieher reichen.

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